Tag 59/2016: Die Spruz-Korrektur

Ich wurde freundlich darauf hingewiesen, dass ich gestern beim Post über die Noagerl-Wirtin „Spruz“ fälschlicherweise einem „Noagerl“ gleichgesetzt habe.

Stimmt. Mein Fehler. Sagt Wikipedia:

Angeblich gab es früher die Sitte, dass ein Kneipenwirt seine letzten Gäste des Abends mit einem kostenfreien Spruz Bier auf den Heimweg schickte (dies erzählt man sich allerdings weitaus häufiger unter Wirtshausgängern denn unter Wirten).

Spruz ist ein frisch eingeschenktes Getränk, während es sich beim gestrigen Gastroerlebnis ja eher um ein gebrauchtes Getränk handelte.

Zumindest um ein bereits vorgekostetes, das ist ja vielleicht auch was wert…

Tag 58/2016: Noagerl [noàgàl] zammschüttn

Ich gebe zu, das Buch „Kitchen Confidental“ von Anthony Bourdain war nicht das erste an das ich denken musste, als ich voller Faszination der Wirtin eines von mir sehr geschätzten regionalen Traditionswirtshauses zusah, wie sie in sich selbst ruhend am Tresen drei Noagerl eines eben abgeräumten Tisches wieder in die Getränkeflasche zurückfließen ließ.

Ein Noagerl (sprich „noàgàl“), oder auch „Spruz“, ist der nicht getrunkene Teil eines Getränks, der im Glas zurückbleibt; von Gästen, die nicht der alten Weisheit folgen: „Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was geschenkt“.

In starkem Kontrast zur unkompliziert vorgehenden barmherzigen Wirtsmutter, welche die Ressourcen von Mutter Erde unter ihren besonderen Schutz stellt, steht die Diskussion in Regensburg, ob man für den Kaffee To-Go statt der Plastikbecher nicht seine eigene Tasse verwenden dürfe. Da stellen sich einige Wirte doch sehr an, wenn sie befürchten, ein Gast könne sein Lippenherpes auf Kontamination vom Kaffeezapfhahn zurückführen und eine Klage anstrengen.

Die sollten sich mal von der Noagerl-Wirtin beraten lassen.

Tag 54/2016: Lärm ist das Geräusch der anderen

…sagt Kurt Tucholsky sagt Wikipedia sagt der Artikel „Lärm“ weitergeleitet von „Bohei“. „Bohei“ auch „Bahei“ ursprünglich „Buhei“ im Sinne von „viel Lärm um nichts“ oder auch „viel Tamtam um etwas machen“ bzw. „(großes) Trara machen“, wie die SEOs unter uns wissen, großes Bohei also machte heute der junge Mitbruder vom Lieferservice.

Ich wollte der erste sein, der sich in die TechBase Regensburg was vom Lieferservice liefern lässt, der Regen war auch ein Grund, die Bestellung kam auch irgendwann an.

Auf die Entschuldigung, es habe leider etwas länger gedauert, folgte ein endloser Bohei, wohin ihn das Navi hingeschickt hätte, Adresse sei nicht im Navi, war irgendwo ganz woanders, sehr schwer zu finden, beim nächsten Mal bitte angeben, lalalalalalalalalalala. So kam mit der Lieferung auch noch sein persönliches Päckchen bei uns an.

Dass die Telefonnummer seit jeher ein Pflichtfeld im Bestellsystem ist, habe ich nicht erwähnt und mir vorgenommen, morgen extra gleich nochmal zu bestellen. Übung macht ja den Meister.

Tag 31/2016: Erdbeeren waren gerade aus

„Kinder, wollt ihr Süßigkeiten?“ – „Jaaaaa“ – „Ich hab euch Strauchtomaten mitgebracht. Denn die besten Süßigkeiten wachsen am Strauch!“.

Klar.

Bartblume, Besenginster, Faulbaum, Korkspindel, Ölweiden, Zwergmispel oder Hortensie. Die Brutstätten süß-klebrigen Naschwerks.