Tag 115/2016: The Far Side Memories

Hin und wieder lässt man in seinem Haushalt ja Keramik oder Porzellan los, es zerschellt und man lernt, es loszulassen.

Manche Keramik- oder Porzellan-Gegenstände erlebten dagegen bereits Kriege, die Mondlandung, die Deutsche Wiedervereinigung und das Ende der 6. Staffel der Serie LOST, weshalb sie nur noch museal genutzt werden, also mit den Augen.

Von zwei Tassen hoffe ich, dass sie ebenfalls mehrere Dezennii durchhalten, ca. 26 Jahre tun sie es bereits. Auf der Außenseite der Tassen ist jeweils ein Werk des großen Künstlers Gary Larson angebracht, von dessen Hauptwerk The Far Side. Ein fantastischer Humor, der mich und meine Freunde F. und C. am Ende unserer gemeinsamen Schulzeit sofort ansteckte.

F., du edler Tassenspender: Wenn du das liest, melde dich doch mal wieder. Eine Tasse ist immer für dich reserviert!

Tag 44/2016: Ein Bild nutzt nichts, wenn Du es nicht finden kannst

Schade. Mit Picasa beerdigt Google ein offline nutzbares Produkt, in das Menschen Abermillionen Stunden Zeit investiert haben, ihre Fotos zu organisieren und durchsuchbar zu machen.

Die Alternative soll mit https://photos.google.com/ eine Anwendung nur in der Cloud sein. Eine Friss-Vogel-oder-stirb-Alternative.

In diesem Zusammenhang sei auf einen TEDx-Talk des Photographen Kevin Gilbert verwiesen, der unsere Generation, die mit all den tollen Kameras und Gadgets unglaubliche digitale Mengen an Gedächtnis und Vermächtnis anhäuft, als die verlorene Generation bezeichnet.

Denn: Es ist eine große Herausforderung, über all die Geräte hinweg, über Jahre und Jahrzehnte, diese digitalen Erinnerungen und Geschichten zu bewahren, auffindbar und durchsuchbar zu halten.

Screenshot from Google Picasa Blog
Mitteilung von Google zu Picasa im offiziellen Picasa Blog (Screenshot)

Tag 35/2016: Der Supermarkt und der Süßstoff

Vor etwas mehr als sechs Jahren kaufte ich in einem Regensburger Supermarkt einen Flüssigsüßstoff. Keine Ahnung, wofür ich den benötigte. Jedenfalls war ich wieder in diesem Eck, den – inhabergeführten – Supermarkt gibt es noch. Und faszinierenderweise stehen die Süßstoffe immer noch an der gleichen Stelle. Und die Getränkeflaschen. Und das Obst und Gemüse. Und überhaupt alles. Exakt so. Zur Tür raus, „Freeze! Don’t move!“, sechs Jahre warten, zur Tür wieder rein. Es gibt auch noch die kombinierte Backwaren- und Wursttheke. Hinter der stehen zwei Frauen reifen Alters, die mit typisch charmant-bayerischer Art die Schüler eines umliegenden Gymnasiums mit verbalen Peitschenhieben einnorden, wenn diese ihre individuellen Wurstsemmelbestellungen aufgeben. Der Weg zur Kasse ist eng, gesäumt von ca. 7 Metern mit 300 verschiedenen kohlenhydrathaltigen Riegeln und Tafeln und Tüten. Die Kasse ist eigentlich nur so eine Art Stuhl mit einer ca. 20cm „langen“ Ablagefläche. Der Chef kassiert selbst.

Gelebte Tradition, Verlässlichkeit, Beständigkeit. Wie eine Homepage mit Verdana, #ffffcc-Farbanteil und einem Link zu Altavista.

Wir sehen uns in sechs Jahren!

Tag 29/2016: Love & Joy

Wenn auf der Verpackung eines Gegenstandes noch der Preis in DM ausgezeichnet ist, dann sind schon etwas mehr als 14 Jahre vergangen. Die beiden Schachteln habe ich vor ein paar Tagen entsorgt, es war an der Zeit, loszulassen. Der Inhalt ist wichtiger.

Connoisseuren muss man nicht erklären, um welches Instrument es sich auf der linken Seite handelt, auch nicht um welches auf der rechten Seite.

Empfindsame Seelen (und kaltblütige Profis) hatten stets beide Sportgeräte zur Hand, denn nichts kostete mehr Überwindung (oder Punkte), Spiele wie dieses oder jenes mit dem falschen Gerät zu spielen.