Tag 193/2016: Panzertape

Listen to the wise man with the lightning detector whenever he says »time to go home before „it“ starts« …

wurde mir gerade geslackt. Danke, Bro! Es gibt eben Wetterzeichen, für die muss man kein Schamane sein, um sie richtig zu deuten. Eher kachelmannwetter-Seiten-Klicker. Da muss man dann auch die protestantische Arbeitsethik gerade sein lassen und sich eine halbe Stunde früher aufs Rad schwingen.

Und damit Zeit genug, bevor sich die Schleusen öffneten, die zerrissene Abdeckhaube des Grills mit Panzertape zu reparieren. Damit lässt sich nämlich alles reparieren. Und weil mich am Wochenende erst eine Freundin gefragt hat, warum das Tape eigentlich Panzer heißt, ein guter Anlass, nachzusehen. Erläuterung Nr. 2 klingt so, als hätte das mal jemand ausprobiert:

Eine andere Erklärung des Namensursprungs: Dreht man eine entsprechende Länge zusammen, kann man mit diesem „Seil“ einen kleinen Panzer abschleppen. Das rührt daher, dass das Band zwar abgerollt einfach von Hand abreißbar, aber im zusammengezwirbelten Zustand sehr reißfest ist.

Sagt Wikipedia. Hört sich plausibel an.

Tag 188/2016: Wolken

Sagt Wikipedia:

Bewölkung oder Bedeckung ist in der Meteorologie die Bezeichnung für eine Ansammlung von kondensiertem Wasser in der Erdatmosphäre, die für das freie Auge sichtbar ist und als Gesamtheit nicht den Erdboden berührt. Bewölkung sollte also sowohl vom Nebel, als auch vom Dunst, der von schwebenden, festen Partikeln in der Luft gebildet wird, unterschieden werden.

Die permanente und schön anzuschauende Bewölkung über Regensburg ist mir jahrelang nicht aufgefallen oder ich habe sie komplett ausgeblendet.

Wolken betrachtet aus TechBase Regensburg Gebäude Juli 2016

Permanent was los.

Tag 183/2016: Auch Du, mein Sohn Apfelkuchen

Die Welt ist klein. Dank Netz. Ungelogen gestern habe ich kurz und lustlos, weil schon zu müde, nach „Andrew Applepie“ gesucht. Als ich wieder aufgewacht bin, hatte ich mein Ansinnen aber wieder vergessen. Warum Andreas Apfelkuchen gesucht? Weil seine sehr gefälligen musikalischen Kompositionen im täglichen Nachrichtenmagazin von Casey Neistat häufig zur Untermalung benutzt werden (was mich seinerzeit auch auf Caseys Hoflieferant Taylor Galford / The Heisman aufmerksam machte, wie wohl abertausende Abonnenten des Nachrichtenmagazins auch).

Jedenfalls finde ich also heute heraus, dass „Andrew Applepie“ in Regensburg beheimatet ist. Auf die Idee, bei Bandcamp das Tag Regensburg zu klicken, als ich die Kingdom of the heartless knights gekauft habe, hätte ich da schon kommen können. Wer weiß, wieviele Trüffel dort noch vergraben sind.

Manchmal muss man eben erst in die Ferne schweifen, um das nahe Gute zu finden.

Tag 178/2016: Jeden Tag eine gute Tat – heute für Joey Kelly

Sonntag, traditioneller Tag für ein hartes und intensives Workout, da kann man in der Boomtown Regensburg in einem der Parks schon mal auf andere Sportler treffen.

Heute also am Oberen Wöhrd auf Joey Kelly getroffen. Joey Kelly, das wissen wir Finisher ja, hat Marathons, Ultra-Marathons, Ironmans, Wüsten-Ultra-Läufe, Powermans, Races-Across-America, uvm. erfolgreich hinter sich gebracht.

Was viele aber nicht wissen, ist, dass er auch eine musikalische Vergangenheit hat. Als Mitglied der Kelly Family hat er auch auf der ein oder anderen Bühne gestanden. Na, aus dieser Zeit hat er noch ein paar Compact Discs rumliegen, die er nicht los wird. Hey, da muss man ihm doch helfen, also hab ich mir eine geben lassen. Wenns hilft, dass sein Keller leerer wird, hab ich mir gedacht.

Ansonsten waren am Oberen Wöhrd noch ein paar Leute mehr, alle sehr engagiert und trainiert. Super Sache.

Joey-Kelly-Lauf-Regensburg - 3

Eine Attraktion auch der Bananenstand:

Joey-Kelly-Lauf-Regensburg - 1

Ein tolles Rezept, das ich mir gleich notiert habe.

Tag 170/2016: Wolbergs und Schlegl

Soll niemand sagen, das viele Geld, das von SPD und CSU im Wahlkampf 2014 in die heimische, österreichische, darmstädtische und sonstige Wirtschaft investiert wurde, hätte keinen bleibenden Wert!

Der formschöne, Millionen Menschen bekannte und gut in der Hand liegende Senator-Kugelschreiber ist mit motivierenden Sprüchen bedruckt wie „Wolbergs macht’s!“ und „er kniet sich rein!“.

Auch der blau-grün gestaltete nützliche Schreibblock wartet mit Hinweisen wie „Christian Schlegl, DER KANN’S“ auf.

Beide Produkte zeichnen sich durch lange Haltbarkeit aus und können im Alltag vielseitig verwendet werden; immerhin war die Oberbürgermeister- und Stadtradswahl ja schon vor über 2 Jahren.

Trotzdem, ein Vorschlag zur Kostenminimierung:

Wenn jetzt die Wahlkampfspender transparent gemacht werden sollen, gäbe es bestimmt noch ein paar Kugelschreiber und Schreibblöcke, auf die man die Namen schreiben könnte.

Tag 167/2016: Viel Flugverkehr, viel Regen, viel Lärm um nichts

Viel Flugverkehr. Mindestens 12 Transportflugzeuge sind heute über Regensburg hinweggeflogen. Erst 6, dann 4, dann 2 – habe ich vom Büro aus gezählt. Relativ tief geflogen, auf dem Foto von der Handyknipse kommt das nicht rüber. Der Twitteraccount der Bundeswehr hat eine Anfrage von mir bekommen, vielleicht kommt ja eine Antwort. Warum auch nicht.

Viel Regen. War es danach oder davor? Ein Mega-Gewitter blitzte auch kurz vorbei. Fasziniert habe ich ein paar Fußgänger beobachtet, die der Natur trotzten und stoisch durch den Regenguss marschierten. Werd ich nicht schlau. Ein Freund von mir denkt in Richtung Phänomenologie.

Sagt Wikipedia:

Inwieweit der Phänotyp durch Umwelteinflüsse beeinflussbar ist, hängt von der Reaktionsnorm ab. Diese Möglichkeit auf Umwelteinflüsse zu reagieren, ist genetisch festgelegt.

Viel Lärm um nichts. Traurig mitanzusehen, wie ein paar Medien vom ersten Tag an aus einem Anfangsverdacht eine Affäre hochjazzen wollen. Zwar wissen sie alle noch nichts, weil die Abteilung Investigativer Journalismus vor 15 Jahren schon eingespart wurde, aber man kann ja schonmal rumvermuten im Stile von „Zwar gilt die Unschuldsvermutung, aber wenn…, dann…., wenn…, dann…„. Und weil es Monate dauert, bis tonnenweise Akten durchgearbeitet und Personen befragt werden, wird uns jetzt parallel zur Nachfolgedebatte des Bundespräsidenten auch noch hier monatelang atemlos in Live-Tickern von jeder Pressekonferenz berichtet werden…

 

Tag 149/2016: Blitze, schließlich

Endlich kann ich sagen, dass der Blitz-Sensor funktioniert.

Aktueller Auszug, gemessen im Westen Regensburgs:

blitz-diagram

Und noch während ich das Diagramm erstellt habe, sind die Einschläge auch schon wieder näher gekommen. Vielleicht aktualisiere ich es später nochmal.

Amazing numbers:

$ cat lightning.log | grep "1 km" | wc -l
92

Und die Entfernungs-„Sprünge“ aus den Kilometer-Schätzungen:

$ cat lightning.log | awk '{print $4}'  | uniq
17
14
10
8
1
6
5
1
8
6
24
20
17

Erste Blitzermittlung um 15:32:41 Uhr bei 17km Entfernung, um 15:56:15 bei 1km Entfernung und letzte Ermittlung um 17:34:46 auch bei 17km.

Nachtrag: Live-Blitzeinschlags-Karten ansehen ist der neue Festplatten-Defragmentieren-Ersatz! (Lautsprecher an!)

Tag 145/2016: Zweijährliche Softwarehauptuntersuchung

Es gibt diesen einen Tag im Jahr, an dem du frühmorgens einen Termin hast — und dann der Wecker nicht geht.

Dann ist man in 15 Minuten startklar, statt wie üblich in 45 Minuten. Die grüne Welle nimmt man dankbar mit und kommt gerade noch rechtzeitig zum, hier, TÜV-Termin.

Dort erstmal Entschleunigung: Der Computer will nicht so, wie der überaus freundliche Prüfer und ich uns das vorstellen, also muss irgendwann die übliche Lösung aller Probleme her, der Neustart. Was darf dabei nicht fehlen? Genau: „Schalten Sie den Computer nicht aus, es werden Updates eingespielt“, haha.

Nach dem Neustart gehts.

Merke: Egal wie spät du dran bist, Software macht das wieder wett.

Tag 142/2016: Wiedersehen mit dem Trauerflor

Wenn man mal ein paar Jahre in einem Geschäft, einem Büro oder einer Wohnung in der Regensburger Altstadt gewohnt oder gearbeitet hat, dann kennt man alle Straßenmusikant_innen. Eigentlich reicht ein guter Sommer.

Straßenmusik ist ja eine ganz tolle Sache, die ein bisschen Pep in die Stadt bringt; vor allem Touristen mögen das. Für die, die nicht Reißaus nehmen können (Ladenbesitzer_innen, Bürosklav_innen) kann es manchmal allerdings auch etwas anstrengend sein. Eine Schmuckladenbesitzerin erzählte mir seinerzeit, dass sie ihren Laden immer zusperren kann, wenn die peruanische Schreifamilie (meine Bezeichnung, respektable Organe!) sich vor ihrem Geschäft positioniert. Ich machte am Freitagnachmittag immer Feierabend, wenn der ehemalige Webdesigner „Hey-Misses-Robinson“ interpretierte (Sorry, Dude). Apropos Interpretationen: Da gab es dann z.B. noch die Hippster mit der überlauten Trommel, die die Menge mit „You Shook me all Night long“ zu Begeisterungsstürmen brachten. Den Typ mit dem Gitarrenverstärker, der gerne 30 Minuten länger als erlaubt schraddelte. Den Drehorgelmann mit dem Affen („Die Legende“). Den reisenden Pianisten mit dem Flügel auf Rädern. Eine von drei Klezmer-Combos (geht immer). Zwei Mädchen, die am Vortag von DSDS inspiriert wurden und nun entdeckt werden wollten. Die Harfenfrau.

Und den irischen Trauerflor.

Der Spitzname stammt nicht von mir, sondern von meinem Bekannten R., der auch in der Innenstadt arbeitet. Wie passend! Wir verstanden nie, was die Frau mit dem Heimatluftkompressor eigentlich singt, aber emotional war es etwas mit Trauer, Verlust, Herbst, Abschied nehmen, Bedrücktheit, Schmerz, Gram, Sorge, Schwermut, Bürde, Last und Schicksalsschlag.

Deswegen war ich heute doch sehr überrascht, den irischen Trauerflor an einem wunderschönen Sommertag ausgerechnet als musikalische Begleitung einer Hochzeitsgesellschaft in einer Burgruine wiederzusehen.

Obwohl, auf eine schräge Art hat’s ja vielleicht gepasst.