Tag 209/2016: Banner laden, Klicks, Impressionen zählen

Übermedien über die aktuelle Unsitte eingeblendeter „Die Startseite wurde aktualisiert“ Dialoge.

Verwundert nicht: Alles was die Impressionen erhöht, zu mehr Klicks führt, Werbung nachlädt, ist gut für die Anbieter. Lustig ist eher, wie schnell diese Variante von den Verlagen adaptiert wurde.

Wenigstens nicht ganz so nervig wie Bildergalerien mit Foto-Serien, bei denen der Photograph auf dem Auslöser eingeschlafen ist und die Kopfbewegung eines Porträtierten in 18 Einzelaufnahmen zu sehen – bzw. zu klicken – ist.

Oder doch?

Tag 208/2016: Fernwartung, freie Alternativen

Es gibt einen Haufen kostenpflichtiger Fernwartungstools, teilweise mit umfangreichem Funktionsumfang und sehr verlässlich.

Wie sieht es mit freien, zumindest kostenlosen Alternativen zu kommerziellen Produkten aus? Ich habe Chrome Remote Desktop für eine Schulung ausprobiert und bin sehr zufrieden.

Ein wenig muss man sich arrangieren, beispielsweise gibt es keine besonderen Einstellmöglichkeiten zur Tastatur, Zeichensätzen oder Auflösungen. Wenn die Gegenstelle, deren Computer man fernsteuern will, zwei Monitore angeschlossen hat, ist es besser, nur einen für den Zeitpunkt der Fernwartung zu aktivieren, sonst sieht man beide und damit fast nichts.

Aber ansonsten: Thumbs up. (Link zum Store)

 

Tag 207/2016: TPS und LSD

Ich bewundere das Toyota-Produktionssystem (TPS), ein in Jahrzehnten aus Beobachtung und Handeln gewachsenes Set an Konzepten, Kernbestandteil des 2001 beschriebenen Toyota-Wegs.

Die Fülle an Ideen, Konzepten und Prinzipien fordern geradezu dazu auf, sie auch auf andere Bereiche zu übertragen, weg von der Automobilbranche. Kein Wunder, dass beispielsweise in der Software-Entwicklung viele Gemeinsamkeiten zwischen der Lean production und den Agile methods bestehen (Kundenfokus, kontinuierliche Verbesserung, Qualität usw.).

Der Eintrag Lean software development (LSD) gibt erste Hinweise und weiterführende Links.

 

Tag 206/2016: Gun Violence Archive

Das Projekt Gun Violence Archive trägt Vorfälle von (meist tödlich endender) Waffengewalt in Amerika zusammen, die Methodologie wird hier beschrieben. Es stimmt traurig, dass die Seite eine Rubrik „Die letzten 72 Stunden“ hat.

Ansonsten: Ein lesenswerter Beitrag von Peter Vonnahme, Richter in Rente, veröffentlicht auf den Nachdenkseiten als Zwischenruf eines Blauäugigen:

Und was unternimmt die Politik? Sie macht das, was sie am besten kann. Sie legt die Stirn in Falten, kondoliert, beschwört, konferiert und erweckt den Anschein, dass sie handelt. Aber sie handelt nicht wirklich.

Dass interessierte Kreise heute, z.B. laut tagesschau.de, die Münchner Vorfälle benutzen, um erneut den Einsatz der Bundeswehr im Inneren zu thematisieren… ohne Worte. Nicht so bei den Kommentaren auf der verlinkten Seite – die kamen wohl so zahlreich, dass die Wochenendredaktion diese gleich mal gesperrt hat.

Tag 205/2016: MIT Challenge

Can you get an MIT Education for $2.000?

MIT Challenge

Scott H. Young hat auf seiner Projektseite zusammengefasst, was ihn motiviert hat in 12 Monaten ein 4-Jahres-Curriculum des MIT in Computerwissenschaften zu stemmen, wie er es angepackt und letztendlich geschafft hat.

Die Aktion ist schon ein paar Jahre her, bin heute nur beim Wühlen in alten Newslettern wieder drauf gestoßen.

Tag 204/2016: München

Im Olympia-Einkaufszentrum in München gab es einen Schusswechsel. Vor Ort ein massives Polizeiaufgebot. U-Bahn- und Hauptbahnhofsverkehr findet nicht mehr statt. Viele Münchner zeigen sich solidarisch und bieten den Leuten im Umfeld Unterschlupf an.

Die Hashtags sind überwiegend #oez #offenetür #opendoor #münchen

Infos auf Twitter auch von @PolizeiMuenchen.

Einige Medien/Sender/Journalisten werden im Netz gerade heftig kritisiert, weil sie die Arbeit der Polizei behindern (Interviews mitten im Einsatzgebiet), mit Bildern potentiell den Tätern helfen (Fluchtwege, Einsatztaktik) oder Opfer filmen.

Tag 202/2016: Minimum viable product

Heute mit jemand telefoniert, der seine Geschäftsidee tatsächlich mit einem Minimum-viable-product – Ansatz testet, wie er mir kurz darauf (online) demonstrieren konnte.

In product development, the minimum viable product (MVP) is a product with just enough features to gather validated learning about the product and its continued development. Gathering insights from an MVP is often less expensive than developing a product with more features, which increase costs and risk if the product fails, for example, due to incorrect assumptions.

Just enough features um zu prüfen, ob die Idee tragfähig ist. Just enough features um sich potentielle Partner für die weitere Entwicklung auszuwählen, Leute anzusprechen; demonstrieren zu können, dass man es ernst meint.

Ein Ansatz, der so vielen Projekten helfen würde, schneller ans Ziel zu kommen. Noch bevor die ganze Maschine anrollt und sei diese noch so agil. Stattdessen sind gefühlt 90% aller Projekte kurz nach Projektstart in der Perfektionsfalle gefangen, trotz bester Vorsätze.

Deshalb habe ich mir auch verkniffen, die Geschäftsidee vorab zu kritisieren: Der Prototyp steht, der Aufwand war gering, das erste Feedback aka. Realitätscheck kann kommen. Dann sehen wir weiter.

Tag 201/2016: Kontoführungsgebühren und Marketing

Mehr und mehr (gerettete, siehe in diesem Zusammenhang Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz „FMStErgG“) Banken gehen jetzt ja dazu über, an der Gebührenschraube fürs Konto zu drehen.

Da werden dann Briefe verschickt, in denen steht nicht: „Sorry, die fetten Jahre sind vorbei, wir pfeifen aus dem letzten Loch, daher brauchen wir noch mehr von Ihrem Geld“.

Da steht dann: „Sie profitieren von hochqualifizierten Mitarbeitern, innovativen digitalen Services, diversen erstklassigen Vorteilen für Ihr Konto usw. …. Daher nehmen wir eine Preisanpassung vor“.

Formulierungen aus dem Marketinglösungsheft von 1984.

 

Tag 200/2016: Rumgedockert

Docker auf dem Mac ist erfreulich stabil. Heute hab ich das erste Mal einen Crash in einem Docker-Compose-Setup mit Webservern und einer Datenbank provozieren können, allerdings nicht wiederholbar.

Datenbank-Datenverzeichnis und Docroots liegen in lokalen Volumes, die wiederum mit GIT verwaltet werden. Ein nicht behebbares Rechteproblem konnte dadurch „gelöst“ werden, dass das Datenverzeichnis gelöscht wurde, ein docker-build es wieder erzeugt hat und danach – bei gestoppten Containern – ein git checkout den letzten Zustand wiederhergestellt hat.

Mittlerweile pendelt es sich ein, dass ich in den docker-compose.yml-Files nicht auf Standard-Images verweise, sondern deren GIT-Pendant via „build“-Direktive leicht verändere, z.B. für spezielle PHP-Extensions, angepasste Konfigurationsdateien oder sonstige Limits.