Tag 60/2016: Königreich der herzlosen Ritter

Die Straubinger Hardcore-Band „DEFY ORDER“ hat mit ihrem Erstlingswerk „Kingdom of the heartless knights“ einen eingängigen 5-Track-Plan gegen schlechte Laune komponiert.

Die Songs profitieren von der musikalischen Punk- und Hardcore-Vergangenheit aller Bandmitglieder, die in unterschiedlichen Projekten schon unzählige Male mit Spiel- und Experimentierfreude für Begeisterung gesorgt haben.

Genretypisch kurze Tracks, die Message auf den Punkt, Mitschreipassagen („Eye for an eye – I defy“) und sollte es irgendwo zu solide werden, kommt in der nächsten Sekunde wieder ein souveräner Twist.

Seit heute auf Bandcamp. Anhören, auch öfter, ist kostenlos. Ein Kauf führt dazu, dass Dir deine Sünden erlassen werden und das Himmelreich wieder in greifbare Nähe rückt (bzw. die Formate MP3, FLAC, Ogg Vorbis, ALAC, WAV und AIFF).

Tag 59/2016: Die Spruz-Korrektur

Ich wurde freundlich darauf hingewiesen, dass ich gestern beim Post über die Noagerl-Wirtin „Spruz“ fälschlicherweise einem „Noagerl“ gleichgesetzt habe.

Stimmt. Mein Fehler. Sagt Wikipedia:

Angeblich gab es früher die Sitte, dass ein Kneipenwirt seine letzten Gäste des Abends mit einem kostenfreien Spruz Bier auf den Heimweg schickte (dies erzählt man sich allerdings weitaus häufiger unter Wirtshausgängern denn unter Wirten).

Spruz ist ein frisch eingeschenktes Getränk, während es sich beim gestrigen Gastroerlebnis ja eher um ein gebrauchtes Getränk handelte.

Zumindest um ein bereits vorgekostetes, das ist ja vielleicht auch was wert…

Tag 58/2016: Noagerl [noàgàl] zammschüttn

Ich gebe zu, das Buch „Kitchen Confidental“ von Anthony Bourdain war nicht das erste an das ich denken musste, als ich voller Faszination der Wirtin eines von mir sehr geschätzten regionalen Traditionswirtshauses zusah, wie sie in sich selbst ruhend am Tresen drei Noagerl eines eben abgeräumten Tisches wieder in die Getränkeflasche zurückfließen ließ.

Ein Noagerl (sprich „noàgàl“), oder auch „Spruz“, ist der nicht getrunkene Teil eines Getränks, der im Glas zurückbleibt; von Gästen, die nicht der alten Weisheit folgen: „Lieber den Magen verrenkt, als dem Wirt was geschenkt“.

In starkem Kontrast zur unkompliziert vorgehenden barmherzigen Wirtsmutter, welche die Ressourcen von Mutter Erde unter ihren besonderen Schutz stellt, steht die Diskussion in Regensburg, ob man für den Kaffee To-Go statt der Plastikbecher nicht seine eigene Tasse verwenden dürfe. Da stellen sich einige Wirte doch sehr an, wenn sie befürchten, ein Gast könne sein Lippenherpes auf Kontamination vom Kaffeezapfhahn zurückführen und eine Klage anstrengen.

Die sollten sich mal von der Noagerl-Wirtin beraten lassen.

Tag 57/2016: Du hast da was im Gesicht, Al

Atemschutzmasken mit Aktivkohlefilter für Fahrradfahrer. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo das auch bei uns in Regensburg das Stadtbild prägt. In anderen Ländern ist man ja schon weiter, z.B. in Japan, wie ich dem wissenschaftlichen Fachblatt vice.com entnehme.

Ob wir es nun mit Wintersmog „London-Typ“ oder Sommersmog „Los- Angeles-Typ“ oder sonstigem Dieselruß, Staubteilchen, Arsen, Blei, Kadmium, Nickel, Quecksilber, Benzol, Stickstoffoxiden oder Kohlenmonoxiden zu tun haben, die durch die verschärfte 39. BlmSchV (hach, BlmSchV, BlmSchV, BlmSchV) noch besser erfasst werden, ist mir im Detail egal, wenn man das Zeug in der Thundorferstraße, am Galgenberg oder in der Friedenstraße in rauhen bzw. „feinen“ Mengen rein-inhaliert.

Zurück also zur Atemschutzmaske. Es gibt da ja mittlerweile tatsächlich eine gewisse Auswahl im Handel. Prinzipiell sieht man zwar damit immer noch aus wie

aber, genaugenommen, ist das ja vielleicht sogar der Sache angemessen, auf irgendeine schräge Weise.

Wer Marken empfehlen kann, gerne kommentieren.

Tag 56/2016: Netzwerken ohne Netz

Heute Vormittag ist im großen neuen Bürogebäude kurz der Internetzugang ausgefallen. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn alle Firmen dort Wolle spinnen, Kartons falten oder Mikado spielen würden – aber eher ungut, wenn man Server provisioniert, die definitive Antwort auf Stackoverflow sucht oder nur noch VOIP-Telefone hat.

So geschah es dann, dass wenige Minuten nach Beginn des Ausfalls alle aus ihren Bürowaben krochen und erst mal ihre Nachbarn kennengelernt haben.

Netzwerken ohne Netz also.

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Tag 55/2016: Der erste Halswirbel, der den Kopf trägt

Der erste Halswirbel der den Kopf trägt, heißt „Atlas“. Auch ein kartografisches Werk, ein hochglänzendes Seidengewebe, eine Familie kompatibler Karten der Mannigfaltigkeit (Mathematik) oder der synthetische Wechselkurs der Weltbank zur Berechnung des Bruttosozialeinkommens in US-Dollar. „Atlas“ steht auch für ein Gebirge in Nordwest-Afrika oder einen Berggipfel im Kanton Graubünden.

Der „Atlas“ des Tages ist ein humanoider Roboter der Firma Boston Dynamics (eine Google-Tochter). Er kann Hindernissen ausweichen, seine Umgebung bewerten und Objekte manipulieren.

Dieses Video machte heute medial die Runde (veröffentlicht wurde es gestern, am 23.02.2016):

Solange wird es wohl nicht mehr dauern, bis der Mann mit dem Bart sich nicht mehr traut, „Atlas“ zu „provozieren“…

Tag 54/2016: Lärm ist das Geräusch der anderen

…sagt Kurt Tucholsky sagt Wikipedia sagt der Artikel „Lärm“ weitergeleitet von „Bohei“. „Bohei“ auch „Bahei“ ursprünglich „Buhei“ im Sinne von „viel Lärm um nichts“ oder auch „viel Tamtam um etwas machen“ bzw. „(großes) Trara machen“, wie die SEOs unter uns wissen, großes Bohei also machte heute der junge Mitbruder vom Lieferservice.

Ich wollte der erste sein, der sich in die TechBase Regensburg was vom Lieferservice liefern lässt, der Regen war auch ein Grund, die Bestellung kam auch irgendwann an.

Auf die Entschuldigung, es habe leider etwas länger gedauert, folgte ein endloser Bohei, wohin ihn das Navi hingeschickt hätte, Adresse sei nicht im Navi, war irgendwo ganz woanders, sehr schwer zu finden, beim nächsten Mal bitte angeben, lalalalalalalalalalala. So kam mit der Lieferung auch noch sein persönliches Päckchen bei uns an.

Dass die Telefonnummer seit jeher ein Pflichtfeld im Bestellsystem ist, habe ich nicht erwähnt und mir vorgenommen, morgen extra gleich nochmal zu bestellen. Übung macht ja den Meister.

Tag 52/2016: Autoren für verregnete Sonntagnachmittage

Kurt Vonnegut, Jr. (* 11. November 1922 in Indianapolis; † 11. April 2007 in New York) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Lesetipp: Cat’s Cradle („Katzenwiege“) oder Slaughterhouse 5. Wer sich einen neuen Zugang zum Werk von Lost erarbeiten will, sei insbesondere auf die fiktive Religion des Bokononismus hingewiesen (Cat’s Cradle). Wer Metafiktionalität schätzt, auf Slaughterhouse 5.

Im gehobenen Prepper-Umfeld kennt man bestimmt Ralph Borsodi und seine School of Living (Hintergrund). Hier sind einige schwer zu beschaffende Bücher seines Werkes digitalisiert.

Tag 51/2016: Die große Zeitersparnis

Angenommen, irgendeine Staffel einer gaaaaanz tollen TV-Serie besteht aus 12 Folgen je 45 Minuten und es gibt insgesamt 3 Staffeln. Das wären dann 12*45*3 = 1.620 Minuten = 27 Stunden großes Kino. Nur für diese eine Serie. Aber es gibt ja so viele tolle Serien.

Tipp: Einfach abkürzen und eine Stunde Zeit auf Youtube investieren. Nach „Final Scene“ suchen und ca. 12 Serien-Enden á 5 Minuten von allen  möglichen Serien durchziehen. Mit der ersparten Zeit dann was anderes anfangen, z.B. gute Bücher lesen.

Tipp: Einfach abkürzen, eine Stunde Zeit investieren und immer die letzte Seite lesen.

Keine Ursache. Gern geschehen.