Tag 276/2016: Security Engineering

Leseempfehlung: Security Engineering. A Guide to Building Dependable Distributed Systems. Ein wichtiges und lesenswertes Buch für alle, die sich mit Sicherheit in verteilten Systemen beschäftigen bzw. beschäftigen wollen. Ein richtiger Augenöffner für die oftmals subtilen Schwachstellen der vermeintlich wasserfesten Protokolle und Techniken, die man im Alltag einsetzt. Zahlreiche historische Referenzen (z.B. zu Schlüsselkarten, Autoschließsystemen, Bankensicherheit) machen klar, dass die aktuell als sicher geltenden Verfahrensweisen diejenigen sind, die in 10, 20 oder 30 Jahren in Lehrbüchern als überholt oder gescheitert diskutiert werden.

Die Kapitel der 1. und 2. Ausgabe sind online frei verfügbar; die verlinkte Seite hat auch Links zum Kauf der gedruckten Version.

Sagt Wikipedia: Security engineering is a specialized field of engineering that focuses on the security aspects in the design of systems that need to be able to deal robustly with possible sources of disruption, ranging from natural disasters to malicious acts.

Tag 256/2016: Menschliche Kommunikation

Geht doch nichts über Kultbücher für den täglichen Gebrauch.

Spannender als jeder Tatort. Aufregender als die Knoff-Hoff-Show. Mehr A-ha-Momente als in der Sendung mit der Maus. Stressiger als 24. Dauernd hört man sich „Genau!“ oder „Absolut!“ rufen.

Heute: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien.

Auf der Zunge zergehen lassen: „Formen“, „Störungen“, „Paradoxien“.

Danke, Paul W.

Tag 250/2016: Unboxing Brand

Ding Dong, die Post ist da. Ich hab doch gar nichts bestellt!? Frisch und unerwartet heute eingetroffen: Brand, das neue Werk von Ulrich Effenhauser.

Ein schnelles Unboxing muss reichen, gelesen wird es frühestens am Wochenende.

Auf dem Umschlag steht neben dem Buchtitel „Brand“ und dem Namen des Autors auch: „Roman“ und „Transit“. Ersteres ist eine Langform der schriftlichen Erzählung und letzteres der Verlag.

Dreht man das Buch um, erkennt man einen Barcode, eine doppelte Twitter-Länge-Zusammenfassung (Teaser) ohne Spoiler und etwas Social Proof von Werner Jung. Dem Werner Jung.

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Entfernt man den Umschlag, ergibt sich folgendes Bild:

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Kurzes zur Vita, eine Genre-typisches Bild des Autors und die dominierende Farbe Orange, die Farbe der Erfrischung, Fröhlichkeit und Jugend, der Freude und Reife – aber auch des Katastrophenschutzes und vieler Kommunalfahrzeuge.

Zum Inhalt demnächst mehr.

Tag 221/2016: Hat Google Analytics das Marketing ruiniert? (Lesetipp)

Lesenswerter Artikel auf Techcrunch. Google Analytics (GA) dominiert laut W3TECHS den Markt der Webanalyse Tools, zumindest hat es einen überwältigenden Marktanteil.

Weil GA die gewohnten Begrifflichkeiten für Werbemethoden durch neue ersetzt bzw. ergänzt und gleichzeitig viele selbsternannte „Marketer“ Strategie und Kanal (Channel) gleichsetzen, passiert folgendes:

However, that shift in assumption has led to poor marketing because almost any strategy can be executed over any channel — and it is strategies, not channels, that have associated best practices and deliver results.

Am Ende sind wir wieder bei der Sache mit dem „Wenn alles, was Du hast, ein Hammer ist, dann ist jedes Problem ein Nagel“:

That is what happens when people get locked into a single software platform — be it Google Analytics or anything else. Their entire worldview and business processes wrap themselves around that platform despite any limitations, flaws and mistaken assumptions.

Tag 199/2016: Verschwendung

Im Buch „LEAN THINKING“ von James P. Womack und Daniel T. Jones wird ziemlich am Anfang der Value stream am Beispiel eines Kartons mit Aluminiumdosen betrachtet, deren Inhalt irgendeine typische Britzelbrause ist. Der Aufwand, bis das gefärbte Zuckerwasser im Supermarkt in Dosenform ankommt, ist gigantisch.

Nachdem wir heute zufälligerweise das Thema Pokémon näher erörtern konnten, musste ich daran denken, wie unkompliziert, haptisch und gesellig ein einfaches Kartenspiel sein kann (auch wenn es sich um etwas so Komplexes, Herausforderndes und Nervenaufreibendes wie Watten handelt).

Im Gegensatz zu den notwendigen tausenden von Servern, Millionen von Smartphones (verbaut mit seltenen Erden) und daraus resultierendem Stromverbrauch, für die aktuellen Games.

Tag 113/2016: Match des Jahrhunderts

Die Schachweltmeisterschaft 1972 gilt als das Match des Jahrhunderts. Boris Spasski, amtierender Weltmeister, verlor gegen Bobby Fischer, den Herausforderer.

Im lesenswerten Buch Wie Bobby Fischer den Kalten Krieg gewann: Die ungewöhnlichste Schachpartie aller Zeiten wird der ganze Irrsinn sehr schön beschrieben.

Nun gibt es eine Verfilmung mit dem Titel „Bauernopfer“.

Im SZ-Magazin war heute ein netter Artikel darüber; sie haben sich mit Boris Spasski die Hollywood-Verfilmung angesehen (Fischer selbst verstarb 2008 in Reykjavík, Island). Fischer, zu Lebzeiten ein großer Schlaks, wird seltsamerweise vom eher kleinen Spiderman gespielt, Spasski von Victor Creed (dem Bruder von Wolverine). Vieles an den Personen fällt im Film wohl unter den Tisch, aber dafür gibt es natürlich schon länger genug andere Quellen aus Büchern & Dokumentationen.

Wer sich den Film mit mir ansehen möchte, wenn er rauskommt, einfach Laut geben. Hier der Trailer:

Tag 110/2016: Das Endstück

Im wunderbaren und empfehlenswerten WAIT BUT WHY Blog erschien letztes Jahr der Beitrag The Tail End.

Im Beitrag wird auf einen früheren Beitrag hingewiesen, in dem die WBW’ler eine Lebenserwartung von 90 Jahren in Jahren, Monaten, Wochen und Tagen visualisiert haben. Hier der Link zur Tagesansicht deines Lebens (PDF), solltest du 90 Jahre leben. Mist, das passt ja auf ein DIN A4 Blatt…

Jedenfalls hat Tim Urban von WBW den Zeitraum dann in Aktivitäten und Ereignisse visualisiert, z.B. wieviele Winter, Superbowls, Schwimmen im Ozean, …, Bücher lesen, Präsidentschaftswahlen er noch erleben kann, im optimistischen Fall.

Die Zeit läuft: Am Beispiel, wieviel Zeit er mit Menschen, die ihm wichtig sind, noch verbringen kann, wird das besonders deutlich —

It turns out that when I graduated from high school, I had already used up 93% of my in-person parent time. I’m now enjoying the last 5% of that time. We’re in the tail end.

Drei Schlüsse zieht er am Ende aus den ganzen Beispielen. Lest selbst!

Tag 52/2016: Autoren für verregnete Sonntagnachmittage

Kurt Vonnegut, Jr. (* 11. November 1922 in Indianapolis; † 11. April 2007 in New York) war ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Lesetipp: Cat’s Cradle („Katzenwiege“) oder Slaughterhouse 5. Wer sich einen neuen Zugang zum Werk von Lost erarbeiten will, sei insbesondere auf die fiktive Religion des Bokononismus hingewiesen (Cat’s Cradle). Wer Metafiktionalität schätzt, auf Slaughterhouse 5.

Im gehobenen Prepper-Umfeld kennt man bestimmt Ralph Borsodi und seine School of Living (Hintergrund). Hier sind einige schwer zu beschaffende Bücher seines Werkes digitalisiert.

Tag 9/2016: Der deutsche Wortschatz nach Sachgruppen

Wie gestern erwähnt, bin ich seinerzeit in einem Regensburger Buchladen auf ein wichtiges Werk gestoßen, den Dornseiff.

In 20 Sachgruppen wird der deutsche Wortschatz unterteilt. Ein kurzer Blick hinein genügt, dann kann man eigentlich nicht mehr aufhören, herumzustöbern. Im Alltag kommt man ja meist mit weniger als 100 Wörtern pro Tag aus („Morgen“, „Mahlzeit“, „Schmeckts? – Ja.“, „Wie geht’s? – Gut.“, „Wie war der Film? – Super.“, „Servus!“), deshalb ist alles jenseits der 100 eine angenehme Erweiterung des Horizonts.

Unabhängig von der Sachgruppe oder der Wortart eine kleine Auswahl:

Glootwuttel („Pflanzen“), Pulverkopf/Giftsack/Feuereisen („reizbar“), Hotelwanze („Stehlen“), batzen / gauzen / ruken / rusen / quoxen / blatten („Tierlaute“), Stinkspargel („Zigarre“, bei „Gestank“), die Stalltür schließen, wenn die Kuh gestohlen ist („Ungeschickt“), katzenfreundlich („Schlau“), den Furz zum Donnerschlag machen („Übertreibung“).