Heute morgen in den Bus eingestiegen, das Streifenticket schon in der Hand und vorgeknickt, da entdecke ich drei bekannte Gesichter, ich gebe ihnen hier die Decknamen Fred, Ernstl und Gust — die Fahrgastkontrolleure. Wir nicken uns zu. Man kennt sich, wenn man mal lange Zeit mit dem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war.
Ich setze mich ganz hinten hin und beobachte Fred, wie er über Gust Witze macht, weil der fast am Einschlafen ist. Sind bestimmt schon mit den ersten Bussen unterwegs.
Schräg vor mir sitzt ein junger Mann, der gerade eine Bierflasche frühstückt. Bei der nächsten Station steigt ein weiterer junger Mann mit Umhängetasche ein, auf deren Gurt in großen weißen Lettern steht „PEOPLE = SHIT“, ein Trademark der Band „Unterkleidknoten“. Wers mag, um diese Uhrzeit. An der Haltestelle Königswiesen steigt der Bierfrühstücker aus, als er aufsteht sehe ich schon, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit noch immer wach ist und bedenklich wankt. Fred, Ernstl und Gust steigen auch aus, vor ihm – und Gust wendet sich zu Bierfrühstücker und sagt in sein ausdrucksloses Gesicht: „Des is fai ned’d Universidääd, fois du dort austeign hädst woin“.
Aha, für Gust hatte er also alle Merkmale des Studenten. Na dann, Prost!