Tag 210/2016: Abschied und Aufbruch

Ein letzter Blick auf die Gleise, bevor die Reise beginnt. Es ist früh am Morgen und trotzdem sind schon erstaunlich viele Menschen unterwegs.

Unerwartet reibungslos die Reisevorbereitungen: Selten, dass ich am Bahnhof sogar zuviel Zeit habe. Die lässt sich nutzen, um die neuesten Winkelzüge des Ticketautomaten zu erforschen. Aber auch hier: Alles reibungslos.

Ich entdecke die Delegation eines bekannten Regensburger Chors, als sie – leider – spontan zu einem Kanon anstimmen: „Viel Glück und viel Segen auf all Deinen Wegen“. Leider, weil sich bewährte Melodien um diese Uhrzeit besonders gern zum Ohrwurm entwickeln (auch dieses Mal).

Doch die Zeit schreitet unerbittlich voran. Dann ist es soweit: Der Zug fährt ein. Ein letzter Blick zurück. Dann gehts los.

43 Minuten später: Landshut ist schon auch ’ne schöne Stadt.

Tag 201/2016: Kontoführungsgebühren und Marketing

Mehr und mehr (gerettete, siehe in diesem Zusammenhang Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz „FMStErgG“) Banken gehen jetzt ja dazu über, an der Gebührenschraube fürs Konto zu drehen.

Da werden dann Briefe verschickt, in denen steht nicht: „Sorry, die fetten Jahre sind vorbei, wir pfeifen aus dem letzten Loch, daher brauchen wir noch mehr von Ihrem Geld“.

Da steht dann: „Sie profitieren von hochqualifizierten Mitarbeitern, innovativen digitalen Services, diversen erstklassigen Vorteilen für Ihr Konto usw. …. Daher nehmen wir eine Preisanpassung vor“.

Formulierungen aus dem Marketinglösungsheft von 1984.

 

Tag 200/2016: Rumgedockert

Docker auf dem Mac ist erfreulich stabil. Heute hab ich das erste Mal einen Crash in einem Docker-Compose-Setup mit Webservern und einer Datenbank provozieren können, allerdings nicht wiederholbar.

Datenbank-Datenverzeichnis und Docroots liegen in lokalen Volumes, die wiederum mit GIT verwaltet werden. Ein nicht behebbares Rechteproblem konnte dadurch „gelöst“ werden, dass das Datenverzeichnis gelöscht wurde, ein docker-build es wieder erzeugt hat und danach – bei gestoppten Containern – ein git checkout den letzten Zustand wiederhergestellt hat.

Mittlerweile pendelt es sich ein, dass ich in den docker-compose.yml-Files nicht auf Standard-Images verweise, sondern deren GIT-Pendant via „build“-Direktive leicht verändere, z.B. für spezielle PHP-Extensions, angepasste Konfigurationsdateien oder sonstige Limits.

Tag 186/2016: Taube am Morgen

War es eine Kichertaube? Turteltaube? Buckleytäubchen? Gelbbauchtaube? Schnurrbart-Erdtaube? Goldbrusttaube? Nacktgesicht-Grüntaube? Schöne Flaumfußtaube? Molukken-Bronzefruchttaube? Schwarzschnabel-Oliventaube?

Egal.

Tag 186 begann frühmorgens mit dem Telefonanruf eines guten Bekannten, der eben im Zimmer seiner Tochter eine Taube vorgefunden hatte. Die Taube harrte dort wohl die ganze Nacht aus, majestätisch still, hatte es völlig unbemerkt von der ganzen Familie ins Haus und ins Kinderzimmer geschafft.

Gut, dass es kein Sperling war.

Tag 173/2016: Lächeln

Sagt Wikipedia:

Lächeln bewirkt angeblich nicht nur eine Veränderung des Gesichtausdrucks, sondern führt auch dazu, dass das Gehirn Endorphine produziert, die körperliche und seelische Schmerzen verringern und das Wohlbefinden steigern. Einem Lächeln kann sich kaum jemand entziehen, wenn das Lächeln ehrlich ist. Ein Lächeln ist ansteckend und somit ein Weg Fröhlichkeit und Wohlbefinden zu übertragen.

Deine Aufgabe heute: Einfach lächeln. Jetzt.

 

Tag 171/2016: Das Leben ist schön

Sagt Wikipedia:

Beim Wurstlotten oder Eierlotten in Teilen des Bergischen Landes werden zur Grünkohlsaison Mettwürstchen und in der Zeit vor Ostern Eier nach den Bingoregeln verlost.

Steht im Artikel über Bingo. Ein bisschen gegoogelt, ob das wirklich stimmt. Zumindest gibt es eine Ronsdorfer Wochenschau, dort steht z.B. in der Novemberchronik 2012 „Wurstlotten auf dem Heidt“.

Aber: Stand 19. Juni 2016 führt die Suche nach „Wurstlotten“ oder „Eierlotten“ auf YouTube noch zu keinem Ergebnis.

Das macht nachdenklich.

Tag 160/2016: Und weg!

Heise berichtet, dass DDoS-Angriffe immer heftiger und billiger werden. Resultat dieser absichtlich herbeigeführten Server-Überlastungen ist beispielsweise, dass Webauftritte nicht mehr erreichbar sind, die Internet- und Telefonie-Anbindung ganzer Unternehmen wegbricht oder kleine Rechenzentren mit allen Diensten dahinter nicht mehr stabil erreichbar sind.

Allein im ersten Quartal 2016 habe Akamai 19 DDoS-Angriffe verzeichnet, die ein Datenvolumen mit mehr als 100 Gbps überschritten. Eine unvorstellbare Menge Daten pro Sekunde, die auf dem Weg vom Angreifer zum Ziel Leitungen verstopfen und die Geräte wie Router und Server komplett auslasten und unbrauchbar machen.

Es gibt von solchen Vorfällen Visualisierungen, ein bekanntes Beispiel ist die Digital Attack Map, eine Kooperation zwischen Google und Arbor Networks.

Screenshot of the Digital Attack Map a project of Google Ideas and Arbor Networks

Dort gibt es lesenswerte grundsätzliche Infos zum Thema DDoS, welche Arten von böswilligen Angriffen es gibt und was diese bewirken. Es muss auch nicht immer die schiere Masse an verteiltem Müll sein, der die Ziele verschwinden lässt – manchmal sind es auch spezifisch auf einen Dienst (Webseite, Shop, E-Mail, Game-Server, Telefonie etc.) zugeschnittene Angriffe, die Protokollschwächen ausnutzen und zur Überlastung führen. Da reichen dann oft schon ganz wenige verteilte angreifende Systeme aus oder gar nur ein einfacher Rechner. Bekanntes Beispiel hierzu ist die Slowloris-Attacke.

Ein bisschen in die Richtung geht auch die Cyberthreat Real-Time Map von Kaspersky, insbesondere wenn man sich nur die Bot-Netze anzeigen lässt.

Screenshot der Cyberthreat Real-Time Map von Kaspersky

Für die Zukunft kleinerer Provider und Netzwerke sind das insgesamt keine guten Aussichten. Denn nur, wer ständig Bandbreite und mehrfach redundante Anbindungen an große Netzwerkpartner hinzukauft, gepaart mit spezialisierter Hardware die Müll-Verkehrsdaten in Echtzeit aussortieren kann, wird sich im Falle eines Angriffs noch einigermaßen behaupten können. Meiner Einschätzung nach gibt es da derzeit noch viel zu viele Provider, die nach dem Prinzip Hoffnung arbeiten.

Auf den Seiten der Digital Attack Map wird erwähnt, dass es auf dem Schwarzmarkt nur ca. 150$ kostet, eine Seite eine Woche durchgehend angreifen zu lassen.

Prost Mahlzeit.

Tag 140/2016: Beme

Heute während einer Busfahrt das erste Mal mit Beme gespielt. Beme ist eine Video-Nachrichten-App von Matt Hackett und Casey Neistat.

Die Hoffnung der Gründer ist, dass es viele Anwender_Innen gibt, die weg vom gestylten Chic sonstiger Social-Media-Darstellungen wollen und sich lieber „ungeschminkt“ in kurzen 4-8 Sekunden-Videos austauschen. Die kurzen Videos lassen sich nicht nachbearbeiten. Aufgenommen, das ist die eigentliche konzeptuelle Neuerung, wird das Video durch Verdecken der Frontkamera – man soll nicht wie üblich in den „Sucher-Blick“ für die schönste Einstellung verfallen.

Nachdem anfänglich nur eine iOS-Variante zur Verfügung stand, ist mittlerweile nach einer generellen Überarbeitung der App auch eine Android-Variante verfügbar. Dank der Popularität von Casey Neistat gibt es seit dem Launch wohl eine sehr imposante Zahl an Installationen. Die Cash-Burn-Rate des Start-Ups liegt, wenn ich die Zahl während eines Techcrunch-Interviews mit Casey Neistat noch richtig im Kopf habe, bei ca. 200.000$ pro Monat.

Kann funktionieren.

 

Tag 139/2016: Der Blitz-Sensor

Heute eingetroffen, für ’ne E-Mail zu groß, als Sensor wunderbar klein – der Blitz-Sensor.

In einem Umkreis von bis zu 40km kann das Ding Blitze detektieren (Wolke-zu-Wolke und Wolke-zu-Erde), die Entfernung zum Blitz schätzen und Störsignale wie beispielsweise die Mikrowelle ausblenden.

Herr, lass Zeit herab und Python und ein Schönwettergewitter, damit die Messdaten endlich an meinen Flask-Server auf dem VPS geschickt werden können!