Tag 93/2016: Da muss David B. aber selber lachen

Auf dem Weg durch die Drogerie am Regal mit dem Parfüm vorbeigekommen („ein meist flüssiges Gemisch aus Alkohol und Riechstoffen, das der Erzeugung angenehmer Gerüche dienen soll“). Dort stehen immer diese Testflakons. Kann ja nicht schaden, zwei Sprühstöße dieses preislich vergoldeten Wassers so auszulösen, dass sich die Hals-/Schulterpartie in unmittelbarer Nähe befindet und kontaminiert kontaktiert wird.

In Sekundenbruchteilen die Flakons scannen, willkürlich im Vorbeigehen eins mit dem Titel „klassisch blau“ bevorzugen: pfffft-pfffft.

Verdammt. David B., da musst Du doch wohl selber lachen!

Notiz an mich: Die bereitliegenden Teststreifen liegen nicht zum Spaß herum.

Tag 92/2016: Betrunkene Biertrinker sind Studenten und steigen immer an der Uni aus

Heute morgen in den Bus eingestiegen, das Streifenticket schon in der Hand und vorgeknickt, da entdecke ich drei bekannte Gesichter, ich gebe ihnen hier die Decknamen Fred, Ernstl und Gust — die Fahrgastkontrolleure. Wir nicken uns zu. Man kennt sich, wenn man mal lange Zeit mit dem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war.

Ich setze mich ganz hinten hin und beobachte Fred, wie er über Gust Witze macht, weil der fast am Einschlafen ist. Sind bestimmt schon mit den ersten Bussen unterwegs.

Schräg vor mir sitzt ein junger Mann, der gerade eine Bierflasche frühstückt. Bei der nächsten Station steigt ein weiterer junger Mann mit Umhängetasche ein, auf deren Gurt in großen weißen Lettern steht „PEOPLE = SHIT“, ein Trademark der Band „Unterkleidknoten“. Wers mag, um diese Uhrzeit. An der Haltestelle Königswiesen steigt der Bierfrühstücker aus, als er aufsteht sehe ich schon, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit noch immer wach ist und bedenklich wankt. Fred, Ernstl und Gust steigen auch aus, vor ihm – und Gust wendet sich zu Bierfrühstücker und sagt in sein ausdrucksloses Gesicht: „Des is fai ned’d Universidääd, fois du dort austeign hädst woin“.

Aha, für Gust hatte er also alle Merkmale des Studenten. Na dann, Prost!

Tag 91/2016: Instant coding answers via the command line

Warum den Webbrowser bemühen, wenn man ein hilfreiches Ergebnis auch gleich von der Kommandozeile aus erhalten kann?

howdoi ist ein witziges Pythonscript, das per Default die erste Antwort auf die gestellte Frage auf Stackoverflow sucht und ausgibt.

Ok, ihr kennt es natürlich alle schon – aber falls nicht, einfach mal ausprobieren.

Es lohnt sich, die Frage zu variieren, um weitere Antworten zu erhalten, die Fragen werden ja auch auf Stackoverflow (leider) oft redundant gestellt. Das Argument -a gibt den ganzen Antworttext aus und -n 3 beispielsweise die ersten drei Antworten.

Tag 90/2016: Fernseh-Sonnenstudio

Ein alter Witz unter Gründerinnen und Gründern ist, dass es für das dritte Sonnenstudio in der gleichen Straße problemlos Kredit gibt, für neue Projekte aber nicht.

Daran musste ich heute denken, als ich nur ca. 3 Sekunden beim Weg zur ARD-Mediathek versehentlich eine Gewinnspielshow erblickte, bei der irgendwelche C-Promis gerade eine Frage gestellt bekamen, welches Tier bestimmte Laute macht – und schnell wegschalten. Denn erwartungsgemäß kommen jetzt Namen wie Hohltaube, Tüpfelsumpfhuhn, Steinschmätzer oder Halsbandschnäpper, damit kann man sich herrlich amüsieren, denkt sich irgendwer.

Wenn also ein Produktionsteam Kredit für ein Projekt braucht, geht es zur Bank und sagt: „Wir stellen beliebte Menschen vor Multiple-Choice-Tests und ein/e beliebte/r Moderator/in führt durch den Vorabend“. Ka-ching!

Tag 89/2016: Privatdozent

Privatdozent (abgekürzt PD oder Priv.-Doz.) ist an einer Universität oder einer sonstigen Hochschule die Bezeichnung für einen habilitierten Wissenschaftler mit Lehrberechtigung, der keine Professur innehat. Privatdozenten sind als Hochschullehrer selbstständig und alleinverantwortlich zur akademischen Lehre berechtigt. Es wird durch die Bezeichnung Privatdozent kein Amts- oder Dienstverhältnis begründet.

Sagt Wikipedia.

Dr. Günter Fröhlich klagt gegen die Praxis der unbezahlten Titellehre. Link zu einem Artikel der MZ („Vollzeit-Philosoph, Teilzeit-Kellner“), Link zu einem Artikel der SZ („Der Trinkgeldprofessor“).

Tag 88/2016: Powell Peralta World Tour 1990

Found this poster today. Background story: As a small group of school friends we went to Munich by train in 1990. One year before, 1989, we’ve been inspired by watching Ban This a hundred times on YouTube VHS, a movie from Stacy Peralta (see the company Powell Peralta, the team Bones Brigade).

The german organizers of the World Tour had been a little bit over-challenged, one of us was almost crushed to death as they assumed all those hundreds of outside waiting skaters would walk one by one through the entrance door patiently (nope). It didn’t matter anyway as the Brigade was stuck somewhere on a german highway. So it took some hours as they even had to bring in and build the halfpipe. We managed to make a phone call to the parents (no smartphones available at that time) to tell them we’d come a little bit late and hopefully would make it to school the next day.

While waiting some dude was recognized by the crowd as a respected german skater and hundreds of people went like crazy for him to get something signed. You see the result on my poster and I really can’t remember who it was. If ya know, please leave a comment. Half an hour and some knockouts later everyone had something signed and sat down quietly again.

It became a very nice evening. They presented a somewhat shorter version of their tricks as usual but it was, of course, exciting.

(Some impressions, Thrasher Magazine August 1990, a VHS video footage of the World Tour, UK example; Ban This impressions on YT)

Tag 87/2016: Experimente mit Salz

Heute habe ich mich an das Rezept auf Seite 186 eines mir bekannten Kochbuchs gewagt. Ein paar Stunden musste die Hauptzutat ruhen, damit die dicke Salzschicht ihre Wirkung entfalten konnte („Trockensalzen“). Danach gab es mit einer 30-minütigen Gefrierfach-trockenes-Milieu-Restwasserverdampfungstechnik genau das Gegenteil dessen zu tun, was ich bisher im Fachblatt BEEF an Empfehlungen bekommen hatte. Aber 180-Grad-Wendungen können ja lehrreich sein. Nach einer klitzekleinen Herbeiführung der Maillard-Reaktion dann ab in den Ofen. Überraschenderweise war es tatsächlich möglich, im Inneren der Hauptzutat in 30 Minuten 59 Grad bei nur 90 Grad Außentemperatur zu erzeugen. An Fetten kamen Macadamianussöl und Ghee zum Einsatz, beide harmonieren sehr gut.

Alles in allem eine tolle LCHF-Aktion, wenn auch das Trockensalzen und ich auf Dauer keine Freunde werden.

Tag 86/2016: Bargeld & Blitzer, Bargeld-Blitzer

Eine kurze zitatmäßige Einführung in den Tag:

Geschwindigkeitsüberwachung ist im öffentlichen Straßenverkehr eine Kontrollmaßnahme von Polizei oder anderen Behörden zur Überwachung der Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

und

Bargeld ist Geld (Zahlungsmittel) in körperlicher Form, also Münzen und Banknoten. Vor 1915 war in Deutschland der Bargeldbegriff nur der Kurantmünze vorbehalten.

Sagt Wikipedia.

Ein schöner Zeitvertreib, dem Blitzer vom Haus aus beim Blitzen zuzusehen und zu wetten, wen es erwischt. Solange hat es gar nicht gedauert, bis dann alle Geblitzten den Radiosender ihrer Wahl informiert bzw. die App ihrer Wahl benutzt haben — dieses in seiner Uniformität plötzlich einsetzende betont langsame Fahren ist man ja sonst gar nicht gewohnt. Die Straße der Heiligen.

Tipp für die Verkehrskontrolle: 1. Unter der Woche und nicht am Wochenende, 2. die Ziegetsdorfer-Straße in Fahrtrichtung nach unten Richtung Prüfeninger-Schloßstraße, da wird prinzipiell schneller gefahren.

Ach, Blitzer-Geld. Hoffentlich wurde ein bisschen Umsatz gemacht, vielleicht hilfts was bei der Finanzierung des Regensburger Fußballstadions (ca. 2,7 – 4 Millionen Defizit pro Jahr).

Der umgebaute EDEKA-Markt im KÖWE ist ungefähr genauso groß wie das Fußballstadion. Gefühlt jedenfalls. Ich habe einen Mann gesehen, der seine Frau verloren hat. Ging umher und rief immer ihren Namen. Ich konnte ihm auch nicht helfen, weil ich gerade eine Spur von Brotkrumen auslegte, um zur Not wieder zurückzufinden. Als dann die Durchsage kam, wegen technischer Probleme mit der T könnte es an den Kassen heute etwas länger dauern, war mir das eine große Hilfe. Alle Sachen wieder zurückgelegt und woanders eingekauft.  Langes Warten an den Kassen wünsche ich den Befürwortern der Abschaffung des Bargelds auch, vielleicht besinnen sie sich dann noch.

Tag 85/2016: Filmtipp Zoomania

Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit wurde ein Film in einigen wenigen Programmkinos vom kritischen Publikum sehr wohlwollend rezipiert: Zoomania.

Der Film markiert den Beginn einer neuen Ära, in der Literatur als angry young sloth bestimmt. Im Mittelpunkt steht „Flash“, ein Faultier, das seine Liebe Priscilla verraten muss, um schließlich seinen vermeintlich angestammten Platz in der Gesellschaft verlassen zu können. Am Ende sehen wir ihn in einem an der Front mit reichlich Leichtbau ausgestatteten Kohlefaser-Gefährt sitzend, sich seiner Vergangenheit wohl bewusst, dennoch neu erschaffen, aber als Vertreter eines konsumunkritischen Gesellschaftsbildes.

Tag 84/2016: How to deny requests by filename, extension and patterns with nginx in a comfortably bureaucratic manner

In a current setup where nginx acts as a reverse proxy to some Apaches I want to deny access to some useless Flotsam & Jetsam files.

What I not want is to craft wonderful regular expressions that suffice type 3 of a Chomsky-Hierarchy while learning about Pumping-Lemmata, albeit that sounds very alluring for an annoyingly hot summerday later this year (Todo).

So in order to keep my various location directives specific as they are I create a map like this (example):

map $uri $reqhide {
 default 0;
 "~*robots.txt$" 0;
 "~*\.(md|txt)$" 1;
 "~*liesmich\.html$" 1;
}

This map has to be created in the http context of a config file and can then be used in if-conditions within location blocks. It uses the special parameter default to set the variable $reqhide in case of any non-matching pattern. If I want to hide files later on like all .txt files I set $reqhide to 1. A request for „robots.txt“ is caught by the first matching regular expression, so a request for „foo.txt“ is caught by the second that goes for all .txt files. The complete order of priority is explained in the map-module-docs.

As this wonderfully unknown (to many) article on nginx.com notes, the only 100% safe things in if conditions are return and rewrite statements.

So I just do something like

location / {
  [...]
  if ($reqhide) {
    return 404;
  }
  [...]
}

to make the response a 404-File-not-found lie.