Tag 221/2016: Hat Google Analytics das Marketing ruiniert? (Lesetipp)

Lesenswerter Artikel auf Techcrunch. Google Analytics (GA) dominiert laut W3TECHS den Markt der Webanalyse Tools, zumindest hat es einen überwältigenden Marktanteil.

Weil GA die gewohnten Begrifflichkeiten für Werbemethoden durch neue ersetzt bzw. ergänzt und gleichzeitig viele selbsternannte „Marketer“ Strategie und Kanal (Channel) gleichsetzen, passiert folgendes:

However, that shift in assumption has led to poor marketing because almost any strategy can be executed over any channel — and it is strategies, not channels, that have associated best practices and deliver results.

Am Ende sind wir wieder bei der Sache mit dem „Wenn alles, was Du hast, ein Hammer ist, dann ist jedes Problem ein Nagel“:

That is what happens when people get locked into a single software platform — be it Google Analytics or anything else. Their entire worldview and business processes wrap themselves around that platform despite any limitations, flaws and mistaken assumptions.

Tag 218/2016: Hygiene

Hygiene ist für viele ja kein Thema, im guten wie im schlechten Sinn. Wissenschaftsgeschichtlich wiederum sind Geschichten rund um das Thema Hygiene voller leidvoller Beispiele, mit welchen Widerständen und Kämpfen wissenschaftliche Erkenntnisse konfrontiert werden, bevor sie zum gesicherten Standard und Allgemeingut werden.

Sagt Wikipedia:

Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Sauberkeit und Desinfektion in der Medizin nicht als notwendig angesehen. So wurden die Operationsschürzen der Chirurgen praktisch nie gewaschen. Medizinische Instrumente wurden vor dem Gebrauch nicht gereinigt. Auch wurden nicht selten in Krankenhäusern die Wunden von verschiedenen Patienten nacheinander mit demselben Schwamm gereinigt.

Das Leben und die Arbeit von Ignaz Semmelweis ist voll von solchen tragischen Geschichten. Ein populärwissenschaftliches Buch zur Chirurgie ist mir heute wieder untergekommen, das neben vielen anderen Geschichten eben auch die von Semmelweis beschreibt. Irgendwie bekomme ich bei solchen Themen wieder Lust, mich mit Thomas Kuhns Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen auseinanderzusetzen.

Too much to read for one life.

Tag 215/2016: Newsletter ausmisten

Viele Anbieter haben mittlerweile nicht nur einen Newsletter, den man irgendwann klammheimlich bestellt bekommt oder absichtlich – sondern ein Potpourri an Optionen, warum man E-Mail-Benachrichtungen bekommen sollte. Bei Antworten auf Kommentare, Moderatorennews, Premium-News, Updates, Gewinnspiele, sonstwas. Xing, Linkedin, Twitter, …

Einmal pro Jahr ausmisten ist nicht genug. Wenn man nicht aufpasst, floppen täglich 10, 20, 30 E-Mails rein. Ding, Ding, Ding, dengelt dann vielleicht auch noch das Smartphone bei jeder neuen Mail.

Hin und wieder sind ein paar Schlaue dabei, die senken die Anzahl der Benachrichtigungen bei Inaktivität, nach ein, zwei „Wir vermissen Dich“ Hinweisen. Alle anderen messen gar nichts und senden munter drauf los.

Egal, selbst ist der in E-Mail-Ertrinkende und bestellt fröhlich ab.

Tag 177/2016: Achso

Entschuldigung, dass ich schon wieder das Wetter erwähne. So als wäre das hier ein Kennenlernblog. Aber gerade trifft mich die Erkenntnis wie ein Blitzschlag: Das Icon aus meiner Wetterberichtsapp, das ich immer für die Darstellung von Regentropfen hielt, wo es doch nie regnete wenn es angezeigt wurde, meint eigentlich „Schweißtropfen“.

Folgerichtig ist bei der Niederschlagsmenge die Sekretion pro Quadratmillimeter gemeint.

Gibt also keinen Grund, am Wetterbericht herumzumäkeln.

Tag 169/2016: Realtime non-violent communication API (RNVCA)

Das wäre mal was: Eine Programmierschnittstelle, der man eine Formulierung schickt und eine andere zurückbekommt. Diese andere Formulierung wurde in gewaltfreie Sprache umformuliert.

Sagt Wikipedia:

Gewaltfreie Kommunikation soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt. GFK kann in diesem Sinne sowohl bei der Kommunikation im Alltag als auch bei der friedlichen Konfliktlösung im persönlichen, beruflichen oder politischen Bereich hilfreich sein.

Ziel ist „die Entwicklung einer wertschätzenden Beziehung

Gerade jetzt, wo Chats und Messaging-Systeme allgegenwärtig werden, während alle mehr und mehr Druck und Stress fühlen, sollte jede Äußerung generalsaniert werden. Egal wie man sich „anschreit“, es kommt immer nur ein freundlicher – aber zielführender – Dialog dabei raus. Keine Kritik, die sofort zur Abwehrhaltung führt. Kein Satz, der keine Alternative zulässt. Natürlich auch keine Aggro-Emoji.

Weil manche Formulierungen eigentlich Vorab-Fragen und mehr Kontext-Information benötigen, werden diese schon vor dem Absenden an den Sender gestellt. Diese „Bremse“ führt zu einem vermehrten Lerneffekt. Je weniger Umformulierungen die API vornehmen muss, desto mehr Punkte gibt es.

Ab einer gewissen Punkteanzahl wird man für ein neues Level freigeschaltet: Das Telefonier-Level. War vorher gesperrt, jetzt darf man sich Voice-to-Voice unterhalten. Aber nur mit den Leuten, die auch schon „auf diesem Level“ sind. „Der Gesprächsteilnehmer X steht leider für ein Sprachgespräch noch nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie ihn auf diesem Weg im betreuten Chat-Bereich“.

Oh ja, das ist ausbaufähig.

Tag 159/2016: Singvögel sind das umfangreichste Taxon der Vögel

Heute wird die Rubrik „Wieder was gelernt“ bedient:

Elster: „schäck-schäck-schäck“; „kia“, „kjää“ oder „kik“; „jschiejäk“, „tschjuk“ oder „tschjuk-juk“; „tschark“ „tschirk“ „tschirrl“ oder „tschara“ oder „gräh“.

Sagt Wikipedia:

Dass freilebende Elstern fremde Vogelarten mitunter imitieren, schließt Glutz von Blotzheim nicht aus, ist jedoch weder die Regel, noch vollends gesichert.

Singdrosseltülip tülip tülip – tschidi-trü tschidi-trü tschidi-trü – didi didi didi; djück oder djück-djück; tschik-tschik oder tscheck-tscheck-tscheck-tscheck.

Willkürlich aus der Systematik:

Leierschwänze, Baumrutscher, Honigfresser, Panthervögel, Lackvögel, Felshüpfer, Schnäpper, Stachelbürzler, Flöter, Monarchen, Würger, Brillenwürger, Vangawürger, Buschwürger, Mückenfänger, Feenvögel, Witwenvögel, Kardinäle, Webervögel.

Wer Bandnamen sucht, sollte sich in Systematiken umsehen.

Tag 157/2016: Tribut an Muhammad Ali

Der große, nein, Der Größte, Muhammad Ali, ist vorgestern gestorben.

Irgendwann bin ich bei all der Berichterstattung über Ali im Besonderen beim Boxtraining im Allgemeinen gelandet und tatsächlich war ein kurzer Clip über die Segnungen des Seilspringens Motivation genug, das olle Seil zu suchen, zu finden und zu benutzen.

Als Ort des Showdown zwischen mir und dem Seil wählte ich nach kurzer Überprüfung der Optionen die Tiefgarage, weil wissenschaftliche Studien eine erhöhte Adenosintriphosphat-Bereitstellung bei Sport in aerosol-haltigen dunklen Räumen vermuten.

Äh, nein, diese Studien wurde noch nicht gekauft.

Eher sicherheitshalber, damit niemand einem Mann nach 50x Hüpfen beim Weinen zusehen muss. Wozu es dann aber glücklicher- und überraschenderweise doch nicht kam 🙂

Das heutige Seilspringen (lies: „des Jahres 2016“) ist also Muhammad Ali gewidmet. R.I.P.

ps: Für alle, die M.A. nur als Sportler und Boxer in Erinnerung haben, sei dieser Nachruf auf den NachDenkSeiten empfohlen.

Tag 150/2016: Link-Liste Blockchain

Das Blockchain-Konzept verspricht manipulationssichere Transaktionen, intelligente Verträge, fälschungssichere elektronische Wahlen und mehr –  auf verteilten, von allen Beteiligten einsehbaren Systemen. Die Auswirkungen der auf dem Konzept basierenden Erfindungen könnten „disruptiv“ sein, weil sie in fast allen Branchen bzw. Situationen den Mittelsmann und seine Dienstleistungen und Provisionen überflüssig machen. Fast alle großen Banken beschäftigen sich deshalb bereits mit dem Thema; aber auch für andere „Nachweisinstanzen“ wird es in naher Zukunft relevant werden, z.B. Makler, Notare oder Controller.

Eine willkürliche Sammlung von Links mit zum Thema:

 

Tag 147/2016: The insulted and humiliated

Zitat ohne Kontextwissen, weil ich das Buch von Jean-Luc Godard nicht habe (Geschichte(n) des Kinos) und die Zeilen aus einem Video abtippe:

all the dragons in our lives
are perhaps princesses
expecting us to be handsome and brave
all the terrifying things
are perhaps nothing
but helpless things
waiting for us to help them

kwT.

Tag 135/2016: Dinge und Zeug

Ein amerikanischer Blogger hat in einem Post sehr schön die Einteilung seines Hausrats in Dinge und Zeug beschrieben. Für die Dinge gilt: A place for everything and everything in its place.

Zeug hingegen hat keinen passenden Platz. Es liegt herum, mal hier, mal dort. Es wird eher selten benutzt. Trotzdem hatte man zu Beginn große Pläne damit, die zumindest den Erwerb rechtfertigten.

Zeug sollte man loswerden. Zeug ist z.B. das grüne Geschirrset unter dem rotem Geschirrset unter dem weißen Geschirrset, das man dauernd (und damit eigentlich) benutzt. Ein Sportgerät, das in der Ecke verstaubt. Ein ganz tolles, lustiges Brettspiel, das man seit 3 Jahren nicht mehr gespielt hat.

Manche Dinge werden auch zu Zeug, z.B. beschreibbare DVD- oder CD-Rohlinge. Kleidung, in die man passen wird, wenn man 14 Kilo abnimmt.

Weg damit.