Tag 107/2016: Guten Morgen, alter Schwede

Zu den eher undankbaren Aufgaben kann es gehören, sich Namen für Firmen, Bands, Vereine oder Produkte auszudenken.

Nun, manchmal wirkt es auf den ersten Blick logisch, wenn sich Bands „Death“ nennen, Firmen „Adidas“ oder Vereine „Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs“.

Dahinter steckt aber meist harte Arbeit. Ein entfernter Bekannter hat für seine Firmengründung vor 15 Jahren mal richtig in die Tasche gegriffen und ein spezialisiertes Unternehmen mit der Namensfindung beauftragt. Ein Team von internationalen Profis hat dafür gesorgt, dass der Firmenname in jedem Land gut klingt, kein Schimpfwort ist und Erfolg verspricht. Eine fünfstellige Summe gab er seinerzeit aus. Als der Name dann als Marke eingetragen wurde, legte keine vier Wochen später jemand Widerspruch ein, denn der Name war bereits in einem anderen Land geschützt und er musste die Eintragung löschen lassen. C’est la vie.

Wer viel produziert und daher viele Namen zu vergeben hat, braucht eine naheliegende Methode, z.B. Ding + Kontext = Bingo.

Perfektioniert hat es das kleine, nur Insidern bekannte Möbelhaus, z.B. bei der Spiegel- und Waschbeckenbeleuchtung GUTEN MORGEN:

Foto einer Lampe

Ein bisschen erinnert mich der Name übrigens auch an Morgoth. Vielleicht wird es doch mal wieder Zeit für einen Plattenspieler, aber das ist ein anderes Thema.

Tag 105/2016: Offizielle Eröffnungsfeier der TechBase Regensburg

Regensburg, 14.04.2016: Das Innovations- und Gründungszentrum, die TechBase in Regensburg, feierte offizielle Eröffnung.

Drei Flaggen zierten das Gebäude, ein grüner Teppich – nicht nur, aber bestimmt doch vor allem für Ilse Aigner, Deputy Minister-President of Bavaria and Bavarian Minister of Economic Affairs; and Media, Energy and Technology – führte ins Foyer. Nach kurzen einleitenden Worten von Geschäftsführer Alexander Rupprecht hielt Ilse Aigner die Eröffnungsrede, gefolgt von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs.

Foto von der Eröffnungsfeier, Personen im Eingangsbereich, Ilse Aigner hält gerade die Eröffnungsrede

Eine rundweg gelungene Veranstaltung! Beeindruckende Zahlen, Freude bei allen Beteiligten über das Ergebnis und die Möglichkeiten & Chancen, die das Zentrum durch seinen Standort, das Potential seiner Mieterinnen und Mieter, das Netzwerk und die Unterstützung der Politik bieten kann.

Nicht unerwähnt bleiben soll das grandios lässige Smooth-Jazz-Foyer-Hintergrund-Konzert des Trios mit Andreas Dombert:

Foto zeigt die Band bei der Eröffnungsfeier der TechBase Regensburg im Eingangsbereich, die Smooth Jazz vom Feinsten spielt.

Er stellte mir die Frage, was sie als nächstes spielen sollen – hat sich dann aber an meinen Musikgeschmack erinnert und ging lieber weiterhin auf Nummer sicher.

Später dann, als alle Gäste die TechBase bereits wieder verlassen hatten, zeigte mir mein guter Freund, der Infoscreen, eine neue, unbekannte Seite:

Foto vom Infoscreen im Eingangsbereich der TechBase Regensburg, das eine Fehlermeldung zeigt

Das BIOS hat erfolglose POST-Versuche erkannt. Man lernt nie aus.

Tag 96/2016: Ampel-Taktungs-Vorteilswissen

Heute morgen kam es zu einem erfrischenden Zusammentreffen von Menschen (anderen) und Emotionen (meinen): Auf meiner Standard-Fahrradstrecke wandte ich wie immer mein über Wochen erlerntes Wissen über die optimale Radelgeschwindigkeit für die Grüne Welle an.

Drei mal überholten mich flott Fahrradbrüder und -schwestern, aber wir trafen uns immer wieder an der nächsten Ampel, die mit meiner Anwesenheit auf Grün schaltete. Etwas Mitleid hatte ich dabei mit dem mich bergaufwärts überholenden Dude, er hätte es verdient gehabt, am Scheitelpunkt auf die grüne Ampelschaltung zu treffen.

Bernd, Frage: Kann es sein, dass Du auf der langen ebenen Strecke mit gutem Vorausblick auf die nächste Ampel einfach nur deine Geschwindigkeit anpasst und du in Wirklichkeit über gar kein richtiges Ampel-Taktungs-Vorteilswissen verfügst?

Gute Frage, Marshall: Ja, kann sein. Trotzdem wars lustig.

Tag 92/2016: Betrunkene Biertrinker sind Studenten und steigen immer an der Uni aus

Heute morgen in den Bus eingestiegen, das Streifenticket schon in der Hand und vorgeknickt, da entdecke ich drei bekannte Gesichter, ich gebe ihnen hier die Decknamen Fred, Ernstl und Gust — die Fahrgastkontrolleure. Wir nicken uns zu. Man kennt sich, wenn man mal lange Zeit mit dem öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war.

Ich setze mich ganz hinten hin und beobachte Fred, wie er über Gust Witze macht, weil der fast am Einschlafen ist. Sind bestimmt schon mit den ersten Bussen unterwegs.

Schräg vor mir sitzt ein junger Mann, der gerade eine Bierflasche frühstückt. Bei der nächsten Station steigt ein weiterer junger Mann mit Umhängetasche ein, auf deren Gurt in großen weißen Lettern steht „PEOPLE = SHIT“, ein Trademark der Band „Unterkleidknoten“. Wers mag, um diese Uhrzeit. An der Haltestelle Königswiesen steigt der Bierfrühstücker aus, als er aufsteht sehe ich schon, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit noch immer wach ist und bedenklich wankt. Fred, Ernstl und Gust steigen auch aus, vor ihm – und Gust wendet sich zu Bierfrühstücker und sagt in sein ausdrucksloses Gesicht: „Des is fai ned’d Universidääd, fois du dort austeign hädst woin“.

Aha, für Gust hatte er also alle Merkmale des Studenten. Na dann, Prost!

Tag 82/2016: Deutsche Präzision im Busverkehr, Neo.

Per Zufall bin ich an drei Tagen zur gleichen Uhrzeit mit dem Bus über die Zwischenstation Universität gefahren. Nach dem Umstieg in den weiterführenden Bus biegt dieser in die Albertus-Magnus-Straße, die dort eine Dickstrichkette aufweist (heute sagt man Zebrastreifen).

An allen drei Tagen hat dort an der exakt gleichen Stelle eine Mutter mit ihrem Kind gerade diesen Zebrastreifen betreten. Mutter & Kind sind mit einem anderen Bus angekommen und an der Haltestelle ausgestiegen.

Eine beeindruckende deutsche Präzision im Busverkehr oder aber, wie wir Anhänger der Matrix-Theorie wissen, ein Déjà-vu.

Tag 57/2016: Du hast da was im Gesicht, Al

Atemschutzmasken mit Aktivkohlefilter für Fahrradfahrer. Vielleicht kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo das auch bei uns in Regensburg das Stadtbild prägt. In anderen Ländern ist man ja schon weiter, z.B. in Japan, wie ich dem wissenschaftlichen Fachblatt vice.com entnehme.

Ob wir es nun mit Wintersmog „London-Typ“ oder Sommersmog „Los- Angeles-Typ“ oder sonstigem Dieselruß, Staubteilchen, Arsen, Blei, Kadmium, Nickel, Quecksilber, Benzol, Stickstoffoxiden oder Kohlenmonoxiden zu tun haben, die durch die verschärfte 39. BlmSchV (hach, BlmSchV, BlmSchV, BlmSchV) noch besser erfasst werden, ist mir im Detail egal, wenn man das Zeug in der Thundorferstraße, am Galgenberg oder in der Friedenstraße in rauhen bzw. „feinen“ Mengen rein-inhaliert.

Zurück also zur Atemschutzmaske. Es gibt da ja mittlerweile tatsächlich eine gewisse Auswahl im Handel. Prinzipiell sieht man zwar damit immer noch aus wie

aber, genaugenommen, ist das ja vielleicht sogar der Sache angemessen, auf irgendeine schräge Weise.

Wer Marken empfehlen kann, gerne kommentieren.

Tag 56/2016: Netzwerken ohne Netz

Heute Vormittag ist im großen neuen Bürogebäude kurz der Internetzugang ausgefallen. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn alle Firmen dort Wolle spinnen, Kartons falten oder Mikado spielen würden – aber eher ungut, wenn man Server provisioniert, die definitive Antwort auf Stackoverflow sucht oder nur noch VOIP-Telefone hat.

So geschah es dann, dass wenige Minuten nach Beginn des Ausfalls alle aus ihren Bürowaben krochen und erst mal ihre Nachbarn kennengelernt haben.

Netzwerken ohne Netz also.

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Tag 48/2016: Spätleerung und Briefkästen

Puh, gar nicht so leicht dieser Tage

  • einen Briefkasten der Deutschen Post zu finden
  • einen Briefkasten der Deutschen Post zu finden der nach 18:00 geleert wird.

Zumindest wenn man einfach so drauflosradelt, in neuem Gelände. Darum liegen jetzt drei eigentliche wichtige Briefe in einem Briefkasten, der morgen um 17:15 Uhr geleert wird <Lacher einblenden>. Ich will gar nicht dran denken, wie lang die da jetzt unmotiviert rumliegen.

Lösung: Die Standort-Suchseite der DP, die dankenswerterweise eine Auswahlbox mit „Leerung nach 18:00 Uhr“ anbietet.

Das Dilemma ist dann nur: Macht man um 16:45 Uhr schon Feierabend, um eine etwas größere Auswahl an Briefkästen zu haben, die auf dem Weg liegen, oder fährt man später einfach in die Bahnhofstraße…

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