Tag 168/2016: Einfach mal quatschen jetzt

Aktuell und die kommenden Tage bieten sich wieder gute Gelegenheiten, Freunde und Bekannte anzurufen um, O-Ton, „einfach mal wieder ein bisschen zu quatschen“.

Wichtig ist der Zeitpunkt, kurz nach dem Anpfiff. Am Besten beginnt man das Gespräch direkt mit „Du, heute beim Radfahren, da musste ich richtig schwitzen“. Oder: „Wusstest du, dass man geschälte Äpfel mit Zitronenwasser beträufeln sollte?“.

So schnell kann telefonieren gehen. „Ach, jetzt ist es schlecht? Kein Problem, ich ruf später an.“

(Während der Fußball-WM.)

Tag 164/2016: Morgen ist Wahl des Bundespräsidenten

…nicht. Sondern, wenn nichts dazwischenkommt, im Februar 2017. Wir haben also noch 18 Tage in diesem Monat, dann Juli, August, September, Oktober, November, Dezember, Januar, Februar.

Aber, weil Joachim Löw, äh, Freudscher Versprecher heute, unser Bundespräsident Joachim Gauck nicht bis Februar 2017 warten konnte, mit seiner Äußerung, aus Altersgründen nicht noch eine 2. Amtsperiode antreten zu wollen, passiert nun Folgendes:

Wir werden noch 18 Tage in diesem Monat, dann Juli, August, September, Oktober, November, Dezember, Januar, Februar Tag für Tag, im Internet, in Zeitungen, im Radio und im Fernsehen jedes noch so „spannende“ Detail an Info, Äußerung, Meinung, Forderung, Argumentation, strategischem Winkelzug von jedem Politiker aus der 1., 2., 3. und 4. Reihe zum Thema, garniert in Kommentaren, ignorieren müssen, bis es dann endlich soweit ist (z.B. Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für Steinmeier / Warum Claudia Roth es nicht wird / XY bringt Schäuble ins Gespräch / …). Und jetzt schon vereinzelt, spätestens aber 3 Monate vorher, wird dann noch die Dauerdiskussion Vom-Volk-wählen-oder-nicht dazukommen.

Langweilige Wette.

Tag 161/2016: Uvularer-Vibrant-Situation

Es kommt einfach nicht aus er Mode, das „Hey Alter!“. Manchmal betont langsam „Hey Aaaaaalter“, manchmal guttural „Hey Alt-r!“.

Die Angaben darüber, welche Artikulationsorte als guttural bezeichnet werden können, schwanken. Hadumod Bußmann nennt Postalveolare, Palatale, Velare und „bisweilen auch“ Uvulare. Helmut Glück nennt die Artikulationsorte von postpalatal bis glottal. Otto von Essen (1979: 75) beschreibt guttural als: „postpalatal, velar, uvular“.

Absolut! Jedenfalls sitze ich heute im Bus, als plötzlich ein Mitbruder im Bus zu jemand „Hey Alt-r“ gutturaliert und noch ein paar Satzfragmente mit „isch“ und sowas. Ich hab dann kurz meinen Blick in die Richtung schweifen lassen und glaubst du nicht, das „Hey Alter“ galt seiner Freundin. Seiner Freundin! „Hey Alter!“.

Wtf?

kwT.

Tag 155/2016: Digitalcourage hat eine Überwachungsgesamtrechnung aufgemacht

Weltweit werden Jahr für Jahr große Milliardensummen nur dafür vernichtetaufgebracht, Freunde besser kennenzulernen (ein diplomatischer Terminus für Spionage) oder die eigene Bevölkerung zu schützen (ein diplomatischer Terminus für Kontrollwahn).

Auch hierzulande ist der Trend zur Totalüberwachung eindeutig, wenn man den in vielen Einzelmaßnahmen daherkommenden Angriff auf die Gesellschaft in konzentrierter Form betrachtet, z.B. in einem Katalog an Überwachungsmaßnahmen, den der Digitalcourage e.V. zusammengestellt hat: Funkzellenabfrage, Wohnraumüberwachung, Fluggastdaten, Videoüberwachung, Gesundheitsdaten usw. – Wieviel Überwachung verträgt eine Demokratie?

Sogar unscheinbare Datenerhebungen bei Smart-Metern (intelligenten Zählern) für Strom und Gas ermöglichen bei entsprechend häufiger und genauer Abfrage detaillierte Rückschlüsse auf die Lebensumstände. In einer Zeit, in der Menschen auf Basis von Metadaten getötet werden, real und nicht nur hypothetisch, gibt es keine unschuldigen Daten mehr.

Tag 150/2016: Link-Liste Blockchain

Das Blockchain-Konzept verspricht manipulationssichere Transaktionen, intelligente Verträge, fälschungssichere elektronische Wahlen und mehr –  auf verteilten, von allen Beteiligten einsehbaren Systemen. Die Auswirkungen der auf dem Konzept basierenden Erfindungen könnten „disruptiv“ sein, weil sie in fast allen Branchen bzw. Situationen den Mittelsmann und seine Dienstleistungen und Provisionen überflüssig machen. Fast alle großen Banken beschäftigen sich deshalb bereits mit dem Thema; aber auch für andere „Nachweisinstanzen“ wird es in naher Zukunft relevant werden, z.B. Makler, Notare oder Controller.

Eine willkürliche Sammlung von Links mit zum Thema:

 

Tag 148/2016: Kapsel-Kaffeemaschinen

Kapsel-Kaffeemaschinen sind weit verbreitet, weil sie den Verkäufern der Kaffee-Kapseln unfassbare Gewinne ermöglichen, ein vollkommenes Draufzahlgeschäft für den Konsumenten und total schlecht für die Umwelt sind. (…)

Wer so eine Maschine geschenkt oder vererbt bekommt – oder gekauft hat, bevor der Taschenrechner in die Hand genommen wurde, sollte sich ernsthaft um wiederverwendbare Kapseln bemühen.

Es gibt welche aus Plastik und Edelstahl, letztere sind meist relativ teuer. Die aus Plastik (im 3er-Pack) kosten meistens ungefähr so viel wie ein Kilo Kaffee. Sie sind so geformt, dass der Stift der Maschine, der normalerweise das Loch für das Wasser in die Kapsel sticht, ins Leere trifft; die wiederverwendbare Kapsel ist bereits vorgelocht.

Wer seine First-World-Attitude ablegen und auf die permanente Verfügbarkeit von 5-10 unterschiedlichen Kaffeesorten verzichten kann, sowie keinen Mimoseninfarkt bekommt, wenn beim Befüllen der Kapsel mal ein Hauch Pulver danebengeht, ist damit super bedient.

Je nach Anbieter und System lassen sich damit 40-50 Euro aufs Kilo Kaffee sparen und damit für Vieltrinker ein paar hundert Euro pro Jahr.

Tag 144/2016: Google I/O 2016 Recap

Sagt Wikipedia:

Google I/O ist eine Entwicklerkonferenz von Google, die jährlich im Moscone Center in San Francisco, Kalifornien stattfindet. Erstmals fand die Google I/O im Jahr 2008 statt. I/O steht dabei sowohl für Innovation in the Open als auch für Input/Output (Eingabe und Ausgabe).

Aber lassen wir Marques Brownlee zu Wort kommen und uns die Kurzfassung vortragen:

Wer Zeit und Lust hat, hier sind alle Themen:

Tag 134/2016: Fernsehfrei

Den Fernseher abmontiert, aus dem Wohnzimmer verbannt und übergangsweise als gelegentlichen Monitor für den Raspi nutzbar gemacht.

Aufs Fernsehen verzichten tut niemandem weh, denn die Rundfunkabgabe sorgt dafür, dass die Milliarden auch dann noch fließen, wenn kein Mensch mehr fernsieht. Für Dich selbst ist es aber genial.

Das wussten auch schon die Beastie Boys:

Tag 131/2016: Paket-Drohne, Hyperloop und autonome Stromversorgung

Ein paar Meldungen der letzten Tage, die mir im Gedächtnis geblieben sind, betreffen die Magnetschwebetechnik Hyperloop (z.B. hier und hier), die Paket-Drohne (z.B. hier) und alternative Stromversorgung (z.B. hier).

Es ist immer wichtig, sich daran zu erinnern, dass viele der Dinge, die man heute belächelt, als unmöglich abstempelt oder für nicht praktikabel hält, in Zukunft zum allgegenwärtigen, breit akzeptierten und nicht mehr wegzudenkenden Gemeingut werden.

Einerseits ist viel Wagniskapital da, um das (vermeintlich) nächste disruptive Ding zu fördern, andererseits aber auch immer mehr Know-how und Technik per Internet abruf- und bestellbar, um auch kleine Innovationen vom Startup um die Ecke realisierbar machen zu können.

Spannende Zeiten, für alle, die wollen.

Tag 128/2016: Fotografieren und Vilmen in geschlossenen dunklen Räumen

Es ist ja mittlerweile ganz normal, dass in einer Theater- oder Musical- oder Kabarett- oder Rock- oder Blitzschachveranstaltung von 100 Anwesenden ca. 70 ein Smartphone haben. Entsprechend wird gefilmt.

Nur leider gibt es immer ein Häuflein, die nicht wissen, dass man die Fotoleuchte auch ausmachen kann.

Für die Fotografen im Raum bestimmt ein Grund für Magenschmerzen, wenn sie Leuten zusehen, die beispielsweise im Audimax mit ihren kleinen Fotoleuchten die Vordermänner und Vorderfrauen angrellen, so 2-3 Meter, um das Geschehen 50 Meter vor ihnen aufzunehmen.

Aber vielleicht schalten die gleichen Leute auch den Blitz an, wenn sie in den Bergen das Alpenpanorama fotografieren.

Wär nur konsequent.

ps: „Vilmen“? Mein Bro B. hat angefragt, ob ich das absichtlich so geschrieben hätte? Ja. Weil ich noch aus der alten Rechtschreibung „Photografieren“ kenne und „Filmen“ ein bisschen bestrafen wollte. Vielleicht auch nur zum Spaß. Nett, dass wir mal drüber gesprochen haben 🙂